nachgedacht




Wer reist und dabei die Augen offen hat, stößt immer wieder auf Themen die einem bewegen und zum nachdenken bringen. Zu oft fehlt die Zeit sich intensiv mit seinen Gedanken zu beschäftigen. NACHGEDACHT ist deshalb ein Platz für intensivere und ausführlichere Texte. Ich freue mich auf Kritik, Anregungen, Lob und das was euch beim lesen der Artikel sonst so durch den Kopf geht.


1_Backpacker – eine Selbstkritik
03.01.2011 

Die meisten meiner Reisen, unternehme ich mit einem großen Rucksack und auf eigene Faust. Damit gehöre ich  zu einer Gruppe, die oft als  Backpacker bezeichnet werden.

Nicht selten wird diese Art des Reisens Idealisiert. Auch ich  neige manchmal dazu Rucksackreisende als die „besseren“ Reisenden zu sehen. Doch ist dem wirklich so? Es ist an der Zeit sich Kritisch mit dem Phänomen auseinander zu setzen.

Meistens kommen die Backpacker aus einem der westlichen Wohlstandstaaten und gehören der jungen Bildungselite an. Müde vom Überfluss und dem scheinbar immer gleichen Alltag in ihren Heimatländern begeben sie sich auf Reisen um die Welt. Diese sollen möglichst lange dauern, dürfen dabei aber nicht viel kosten und sollten so intensiv und erlebnisreich wie möglich sein.

Wir sind auf der Suche nach dem Authentischen und finden dabei doch meist nur die ausgetretenen Pfade. Wir wollen den Einheimischen begegnen und können wenn überhaupt nur die nötigsten Wörter der Landessrache um einen billigen Preis für Schlafplatz zu verhandeln. Dabei geht es oft um Cent Beträge.

Wir wollen das Leben der Menschen verstehen und verbringen die meiste Zeit doch mit anderen Wohlstandskindern, die genau so auf Reisen sind wie wir selbst.

Die Unterkünfte, Guesthouses und Hostels gleichen sich weltweit immer mehr an und sind wie Außenposten der westlichen Welt, in die wir uns zurückziehen können wenn uns der Alltag auf den Asiatischen Märkten, den Afrikanischen Straßen und den Südamerikanischen Megastädten zu viel wird.

 Wir wollen unserer eigenen Wege gehen und was machen wir? Wir folgen den Anweisungen im Lonley Planet- die Bibel der Weltreisenden! Das führt dann dazu, dass wir mit einer Menge anderen Travellern im gleichen Restaurant sitzen und uns wundern dass die Speisekarte auf Englisch ist.

Wir meinen oft das besondere zu sehen, doch wenn wir ehrlich sind, sehen wir doch fast immer genau das gleiche was der „pauschal Tourist“ auch sieht. Wer wagt es schon in wirklich unbekannte Gebiete zu reisen ohne zu wissen ob es eine Unterkunft, Internetcafe und billiges Essen gibt.

In Ländern wie Thailand ist längst spürbar wie die Backacker die Lokale Bevölkerung verändern. Der Ausländer ist für viele zum Alltag geworden und für viele nicht mehr als eine Einkommensquelle.

Doch was bedeutet das alles? Sollen wir jetzt aufhören mit dem Rucksack in ferne Länder aufzubrechen und lieber Städtetouren in Deutschland unternehmen oder mit dem Kanu durchs Altmühlthal patteln?

Nein, was wir wirklich brauchen ist ein gründliches Nachdenken über die Art wie wir Reisen. Wir sollten langsamer, gezielter und vor allem mit einem echten Interesse an den Länder reisen. Anstelle nur eine Möglichkeit zu suchen möglichst lang Urlaub zu machen. Die Welt ist sicher zu interessant um sie nur aus einem Blickwinkel zu betrachten.

Ich will hier keine fertigen Lösungen präsentieren, ich will nur dazu anregen sich mit alternativen, besseren Wegen des Reisen auseinander zu setzten.
 




2_Respekt Ägypten...
12.02.2011 
 
Jeder, der sich für das Geschehen auf unserem Planeten interessiert und an Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit glaubt, durfte sich gestern zusammen mit den Millionen Ägyptern freuen.
Die vergangenen Tage lehren uns, dass friedliche Revolutionen nach wie vor möglich sind und es weit besser ist, wenn sich Völker selbst von ihren Tyrannen befreien. Ein Blick nach Afghanistan oder in den Irak zeigt uns, dass der Westen mit seinen militärischen Einsätzen, die nur vordergründig der Demokratie dienen, nicht in der Lage ist solche Erfolge zu erzielen. Ganz im Gegenteil!
Es beschämt mich, wie deutsche Politik mit den Vorgängen in Ägypten umgegangen ist. Jahre lang haben sich unsere Volkvertreter gerne an die Seite Mubaraks gestellt. Millionen unserer Steuergelder sind in seine Hände geflossen und finden sich jetzt auf Schweizer Konten wieder. Noch auf seiner Nahostreise im Mai 2010 sagte Westerwelle,. "Mubarak ist ein Mann mit enormer Erfahrung, großer Weisheit und hat die Zukunft fest im Blick." Auch als längst klar wurde, dass sich die Menschen nicht mehr länger unterdrücken lassen, haben unsere Politiker nur sehr zögerlich reagiert.
Bestimmt ist es falsch die Situation nur schwarz und weiß zu sehen aber eines wird immer deutlicher, der Westen ist alles andere als ein Vorbild für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte. Wir verkaufen unsere eigenen Werte, ob in Ägypten, China oder Afghanistan nur um unsere eigenen Interessen zu sichern.
Wenige Tage vor dem Sturz Mubaraks, hat der Mobilfunkanbieter Vodafone in Ägypten SMS im Auftrag der Regierung verschickt, in denen versucht wurde die friedliche Revolution zu stoppen. Was zählt ist nur der Geschäft und nicht die Rechte der Menschen.
Es zeigt sich also, das es auch bei uns vieles gibt mit dem wir uns nicht zufrieden geben dürfen. Es ist an der Zeit das wir uns wieder einmischen und das Leben, für das die Protestanten auf dem Tahrir Platz ihr Leben riskiert haben. Demokratie!



3_Was muss noch passieren?
13.03.2011 

Mit Schrecken, sehe ich in diesen Stunden die Bilder und Berichte aus Japan. Wohl kaum jemand hätte sich eine vergleichbare Katastrophe auch nur ansatzweise vorstellen können. Eines der schwersten Erdbeben aller Zeiten, der darauf folgende Tsunami und der jetzt zu befürchtende GAU im Atomkraftwerk  Fukushima 1, zeigen wie ohnmächtig wir Menschen, den Gewalten der Natur gegenüber stehen.
Meine Gedanken, gelten den Japanern die ich auf meinen Reisen kennen und schätzen lernen durfte. Ich hoffe, dass sie die Kraft haben werden ihr Land wieder aufzubauen und dabei nicht an der enormen Aufgabe verzweifeln.
Vielleicht ist es zu früh, jetzt über die Zukunft der Atomenergie in Deutschland zu diskutieren. Doch bin ich der Meinung, dass es genau jetzt richtig ist, sich Gedanken darüber zu machen, ob die Argumente, die uns immer wieder von Vertretern der Atomenergielobby und durch die von ihnen finanzierten Parteien (CDU, CSU und FDP) vorgetragen wurden, richtig sind.
Für mich steht in Anbetracht der Situation fest, dass wir dringend aus dieser Risikotechnologie aussteigen müssen. Auch, wenn ein vergleichbares Erdbeben in Deutschland extrem unwahrscheinlich ist, so gibt es dennoch auch hier Risiken, an die wir heute vielleicht noch gar nicht denken. Die Auswirkungen und Schäden, welche eine Atomare Katastrophe nach sich zieht, sind so verehrend und lang andauernd, dass es schlicht nicht unethisch ist, diese Technik zu verwenden.
Unser Glaube an Technologie und Vorschritt wird nicht zum ersten Mal erschüttert. Es ist unverantwortlich solche Risiken weiterhin einzugehen ohne dass die Notwendigkeit dafür besteht.
Die Pläne und Konzepte für eine regeneratives Deutschland und Europa liegen längst auf dem Tisch, sind finanzierbar und realistisch. Viel zu lange haben wir uns durch, dumme Politiker und Wirtschaftsbossen abhalten lassen, das richtige zu tun. Jetzt ist der Punkt erreicht an dem, wir uns nicht mehr belügen lassen.
Ich, appelliere an alle, sich jetzt verstärkt für einen Atomausstieg, wie bereits von SPD und Grünen beschlossen einzusetzen und die Regierungsparteien (Union und FDP), solange nicht weiter zu unterstützen, wie sie an ihrer unsinnigen Atompolitik festhalten. Das gilt, in besonderem Maße, für die anstehenden Wahlen in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.




4_Eine notwendige Kritik
08.06.2011 


Am Donnerstagabend ist es wieder soweit, das Verblödungsprogramm von Pro7 zeigt das Finale von „Germany´s next Topmodel“. Stimmt, eigentlich sollte man diese Sendung am besten überhaupt nicht erwähnen, denn Aufmerksamkeit erfährt sie schon so, viel zu viel.
Was ist passiert mit unserm Land, dass Millionen von Menschen, vorwiegend junge Frauen, nichts besseres mit ihrer Zeit anzufangen wissen, als sich naive Mädchen anzusehen, die einem traurigen und einfältigen Schönheitsideal hinterher hecheln, nur um sich eines Tages für den meistbietenden Konzern zu prostituieren?  Ja, das sind harte Worte, aber ist es etwas anderes? Die Mädchen verkaufen letztlich ihren Körper, um für eines der unzähligen und unnötigen Produkte Werbung zu machen. Als würden die Müllberge, die durch unser konsumhungriges Leben verursacht werden, nicht schon ausreichen!
Auch das Finale, wird einmal mehr zur Dauerwerbesendung. Ungeschminkt werden die Werbebotschaften auf die Fernseherjünger eintrommeln, die es bei der nächsten Shoppingtour, völlig unbewusst, danken werden.
Ich hören schon die Stimmen derer, die sich solche Sendungen, ja nur zur „Entspannung“ ansehen oder weil alles „so lustig ist“! Es macht mich traurig, wenn ihr über solche Sendungen lachen könnt und es ist schlimm, wenn euch nichts anderes einfällt um euch zu entspannen. Denkt daran, unser Gehirn kann nicht, nicht lernen! Alles was wir sehen und erleben wird Teil von uns.
Wir leben in einer sehr spannenden Zeit und wir haben, wie keine Generation zuvor, die Möglichkeit an ihr Teil zu haben. Nie war es so leicht, an Informationen zu kommen wie heute und nie einfacher etwas zu unternehmen. Wir sollten die Zeit die uns bleibt, nicht an ein Fernsehprogramm verschwenden, das uns dumm, arm und asozial macht. Vor allem dann nicht, wenn es gute Alternativen gibt.
Besonders Arte, macht jeden Tag ein kreatives und informatives Programm, welches neugierig auf diese Welt macht und unsere Aufmerksamkeit auf die entscheidenden Themen der Zeit lenkt.
Stellt euch vor, all die jungen Menschen die diesen Abend vor dem Fernseher verbringen werden, würden in der Zeit das kleine Buch „Empört Euch“ von Stéphane Hessel lesen. Wie würde dies unser Land verändern….? Ja, ich weiß! Ich bin ein Träumer….







5_Europa jetzt!
17.07.2011 


Nein, ich versehe all das was in jüngster Zeit über Europa berichtet, geschrieben und gesendet wird auch nicht und ganz sicher hab ich keine fertigen Lösungen für die vielfältigen Probleme. Aber ich will nicht stumm zusehen, wie der Traum vom geeinten Europa zerstört wird. 

Vielleicht bin ich erst richtig zum Europäer geworden als ich weit weg war. In einem Laotischen Dorf oder in der Wüste Israels empfand ich Franzosen und Skandinavier als Verwandte, oft teilen wir die gleichen Werte, Ideen und Ideale. Gerade wir Jungen, profitieren von diesem Bündnis der Vielfalt. Es erfüllt mich mit Freude wenn ich Grenzen ohne Kontrolle überquere und weiß auch in Italien oder Irland leben könnte. Es gibt wohl kaum einen Kontinent der so viel in sich vereint wir Europa.


Uns allen dürfte bewusst sein, das die großen Aufgaben unserer Zeit, sei es die drohende Klimakatastrophe, das Ende des Erdöls oder die massive Ungerechtigkeit in der Welt, nur im Großen gelöst werden kann. Der Nationalstaat allein, ist kaum in der Lage diese zu bewältigen. 


Wir dürfen uns Europa nicht von Spekulanten, Banken und Politkern kaputt machen lassen. Es ist zu wertvoll um jetzt still zu bleiben! 


Allzu deutlich, zeigt sich inzwischen dass wir einem falschen System (ja… böses Wort) vertraut haben, der Kapitalismus amerikanischer Prägung, zerstört Stück für Stück unserer Werte, die Natur und den sozialen Frieden.


Das Geld, einst erfunden und uns zu dienen, richtet sich jetzt immer mehr gegen uns selbst. Die Globalisierung der Wirtschaft, mit all ihren Vorzügen, führt unkontrolliert zu einem gigantischen Wettkampf, bei der nur der Stärkste Gewinnt und Viele verlieren.


Warum nutzen wir nicht die Chance der Krise, um eine nachhaltige und soziale Wirtschaft in Europa aufzubauen, die den Menschen wirklich dient? Wenn wir uns frei von altem Denken machen und denen die von den jetzigen Verhältnissen profitieren mutig entgegen treten, ist ein besseres und stabileres Europa möglich.


Meine Sympathie gehört den Menschen, die in Griechenland, Spanien, Portugal und ganz Europa auf den Straßen sind und gegen den Unsinn friedlich protestieren. Es sind spannende Zeiten und es geht um unsere Zukunft. 



6_Erbärmlich
05.06.2012

Es ist erbärmlich was man in diesen Tagen in den Nachrichten lesen muss. Die deutsche Bundesregierung, unter Führung von Angela Merkel, festigt durch ihren Entschluss Leopard Panzer nach Saudi-Arabien und U-Boote nach Israel zu verkaufen, die Gefahren von Krieg und schweren Menschenrechtverbrechen.
Mit Saudi-Arabien unterstützt man ein Regime, welches sein eigenes Volk auf das schärfste unterdrückt. Ein Land in dem Frauen nicht Auto fahren dürfen, es keine Kinos geben darf und freie Meinungsäußerung ein ferner Traum bleibt. Andere Länder werden dafür zu recht, an den Pranger gestellt und so manch ein Krieg wurde damit begründet. Saudi-Arabien rüstet man weiter auf. Dies geschieht aus reinem Eigeninteresse und ist für mich Ausdruck einer scheinheiligen und schlicht falschen Außenpolitik.
Die Sicherheit Israels und seiner Bewohner ist mir ein besonders Anliegen und muss auch für Deutschland wesentlich sein. Dies bedeutet aber nicht, dass wir blind dem vertrauen dürfen, was die israelische Politik fordert und tut. Im Gegenteil, die Gefahren und Fehler dieser zu erkennen und anzusprechen, muss eine Lehre aus der Geschichte sein. In diesem Punkt hat Günther Grass recht, auch wenn ich meine, dass er der falsche Mann für diese Kritik ist. Es ist an meiner Generation, diese zu äußern!
Israel missachtet immer wieder UN Resolutionen und vergeht als Demokratie, schreckliche Menschenrechtsverbrechen. Der Siedlungsbau im Westjordanland und die Behandlung der Palästinenser ist dafür nur ein Beispiel. Als einziges Land in der Region verfügt es über Atombomben und droht dabei dem Iran offen mit einem Angriff, um dessen Atomprogramm zu zerstören.
Die jetzt gelieferten U-Boote, wurden zu großen Teilen von Deutschland finanziert und können laut einem Spiegelbericht, mit Atombomben bestückt werden. Diese könnten auch den Iran treffen. Mir schaudert es bei der Vorstellung, dass Deutschland so zur Tötung von Millionen von Menschen beitragen könnte. Auch wenn mir bewusst ist, das ein solcher Angriff nur als zweit oder Drittschlag denkbar ist.
Deutschland wird alleine nicht den Frieden in die Welt bringen, aber als dritter größter Waffenexporteuer, könnte es einen erheblichen Beitrag dazu leisten. Anstelle das Wettrüstens zu befeuern, sollte Deutschland sein gutes Ansehen in der Region nutzen und auf Einhaltung von Menschenrechte und UN Resolutionen pochen. Der objektive Blick, muss dabei immer vor wirtschaftlichen Interessen stehen.
Die Wahrheit erforder Mut! Ich wünsche mir eine Bundesregierung die diesen Mut hat und die aus den Fehlern der Vergangenheit lernt, anstelle die gleichen immer wieder zu begehen.
Die Regierungsparteien (CDU/CSU/FDP) sind für mich so lange nicht wählbar, bis diese falsche Politk korrigiert wird.



6_Wut und Wiederstand
14.09.2012

Ich musste nie hungern, kenne die Schrecken des Krieges nur aus Erzählungen, darf die Welt bereisen und habe die Freiheit diesen Text zu schreiben.
Doch obwohl ich im Vergleich zu den meisten Menschen in paradiesischen Zuständen lebe, empfinde ich Wut und Empörung.
Nicht nur mir geht es so. Weltweit protestieren Menschen weil sie mit den Zuständen nicht mehr einverstanden sind. Weil sie die Krisen und Ungerechtigkeiten leid sind. Weil sie nicht an die propagierte Alternativlosigkeit glauben.
Millionen von Kindern verrichten jeden Tag schrecklichste Arbeiten. Bilder von hungernden Menschen sind immer noch nicht verschwunden und stehen im krassen Kontrast zu der Verschwendung im Westen. Das Weltklima erwärmt sich durch einen völlig ungebremsten CO2 Ausstoß. Kriege um Ressourcen und Absatzmärkte, im nahen Osten und Afrika machen das Leben zur Hölle. Die Vielfalt wird von immer mehr Monokultur verdrängt und in Europa sind wir dabei die soziale Errungenschaften, den kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen einzelner zu opfern.
Niemals zuvor, war der Wohlstand so ungerecht verteilt wie heute. Die reichsten 350 Menschen besitzen eben so viel wie die ärmsten 3,2 Milliarden Menschen.
Gemeinsam haben wir ein System erschaffen welches diese ungerechte Verteilung produziert. Längst haben wir erkannt, dass es nicht mehr den Menschen und seinen Bedürfnissen dient, sondern wir dem System dienen und damit einem kleinen Kreis an super Reichen.
Während der Finanzkrise ist es zu einer massiven Umverteilung von unten nach oben gekommen. Banken, ihre Investoren und Manager werden gestützt und die Bürger bezahlen mit gekürzten Sozialleistungen, längeren Arbeitszeiten und Verarmung großer Teile der Bevölkerung, wie wir es gerade in Griechenland erleben können.
Viel zu lange haben wir, mit unserem Verhalten diese Abläufe gestützt. Ohne etwas zu hinterfragen ist der Mittelstand in die Arbeit gegangen um danach ausgiebig zu konsumieren. Unser Bildungssystem ist längst zum Ausbildungssystem verkomme. Getrieben vom Wachstumswahn laufen wir weiter im Hamsterrad und plappern die neolierberale Logik auch dann noch nach, wenn längst erkennbar ist, dass diese Systeme im Wachkoma liegen.
Wir müssen die Welt nicht neue erfinden. Wir brauchen keine neuen Ideologien und Bewegungen. Was wir brauchen, ist die Umsetzung und Wahrung der Menschenrechte. Diese Errungenschaft, geboren aus den Schrecken es zweiten Weltkrieges ist eine stabile Basis und ihre Umsetzung sollte unser wichtigstes Ziel sein.
Wenn die Mächtigen dieser Welt, nicht in der Lage sind diese Rechte zu gewähren, müssen wir sie stürzen. Wenn wir ein Wirtschafts- und Finanzsystem haben, welches dem Gemeinwohl mehr schadet als es nützt, dann brauchen wir ein anderes. Wenn Demokratie zur bloßen Hülle verkommt und nicht die Parlament sondern die Banken und Konzerne entscheiden, dann müssen wir uns empören, aufbegehren und Wiederstand leisten.

1 Kommentar:

Sandrina hat gesagt…

ich mag sehr wie du schreibst ..man wird nicht müde dir zuzuhören....